Montag, 15. September 2014

Tropen-Urlaub in Berlin

Aloha: Im Tropifrucht-Look mit Saft-Cocktail am Wasserfall (Foto: © Zoë Beck)
(Bilder des Tages, Berlin, Maike Grunwald) Zum Internationaler Tag des Tropenwaldes zeige ich Euch heute Bilder von meiner letzten Reise in den Regenwald. Ich war in Afrika, Australien, Südamerika - eigentlich auf der ganzen Welt, und das an einem Samstagnachmittag. Seht die Impressionen von meinem klimaneutralen und um-wald-freundlichen Trip ganz ohne Flug mit dem Fahrrad ins Tropenhaus des Botanischen Gartens in Berlin, der mich in seiner Schönheit immer wieder umhaut!

Puschelblüte aus Australien: Melaleuca neosphila (Foto: © Maike Grunwald)

 Zwei Minuten Reisezeit nach Indonesien

Grotte mit Wasserfall und Koi-Karpfen. Die ca. 150-200 Jahre alten Palmfarne haben zwei Weltkriege überlebt (Foto: © Maike Grunwald)
"Toba-Kannenpflanze" aus Sumatra (Foto: © Maike Grunwald)

Der Botanische Garten in Berlin-Dahlem ist mit einer Fläche von über 43 Hektar der größte Botanische Garten Deutschlands und auch weltweit einer der größten. Mit 22.000 verschiedenen Pflanzenarten ist er der dritt-artenreichste Botanische Garten der Welt. In 15 Schau-Gewächshäusern gibt es Blumen, Bäume und andere Pflanzen aus allen Kontinenten zu bestaunen. Begonien, Kakteen, Sukkulenten, Orchideen und Kannenpflanzen, Fleischfressern, Kamelien und Azaleen sind eigene Extra-Häuser gewidmet. 

Blick aufs Mittelmeer-Gewächshaus Foto: © Maike Grunwald)
Dschungel-Blick nach oben: im Großen Tropenhaus, erbaut 1905-7 (Foto: © Maike Grunwald)
Die historischen Schau-Gewächshäuser, um 1905  gebaut, sind wegen ihrer Architektur allein schon von außen spektakulär. Das Große Tropenhaus ist mit seiner Länge von rund 60 x 30 Meter und Höhe von etwa 25 Meter noch heute eine der größten Stahl-Glas-Konstruktionen der Welt. Das Victoriahaus mit den berühmten Riesen-Seerosen ist wegen Sanierung voraussichtlich noch bis Sommer 2015 geschlossen. Trotzdem ist es fast unmöglich, sich alle Pflanzen in den Häusern mitsamt Beschriftungen und ausführlichen Info-Tafeln an einem Nachmittag anzusehen.

fuchsia boliviana blüht von Equador bis Argentinien (Foto: © Maike Grunwald)
Organische und technische Strukturen: hier kann man Fotos machen, bis man umfällt (Foto: ©
Maike Grunwald)
Tropische Vogelstimmen (vom Band) und plätschernde Wasserfälle (live), der Duft tropischer Pflanzen und die schwülwarme Luft versetzen mich in ferne Länder - ein Kurzurlaub, ohne irgendwo hin fliegen zu müssen. Mit meiner Reisebegleitung Zoë Beck machte ich gefühlte 20.000 Pflanzenbilder. Die Buchautorin und Gründerin des E-Book-Verlags CulturBooks, die mit ihren Katzen auch in meinem Buch "Vom Glück mit Katzen zu wohnen" porträtiert ist, gehört zu den vielen prominenten Fans des Botanischen Gartens. Mit ihrem Verlag hat sie eine Pflanzenpatenschaft übernommen, eine schöne Art, den Garten finanziell zu unterstützen. Auch Wigald Boning, Nina Ruge, Renate Künast, Dr. Motte und Suzanne von Borsody haben Pflanzen-Patenschaften im Botanischen Garten Berlin.  

Riesenkakteen & fleischfressende Trompeten

Zwei Häuser sind Succulenten gewidmet (Foto: © Maike Grunwald)
Im Kakteenhaus der Neuen Welt: Zoë Beck vor dem Goldkugelkaktus (Foto: © Maike Grunwald)

Den Succulenten (saftspeichernden Pflanzen) sind gleich zwei Häuser gewidmet: eins für die Alte Welt (Afrika), eins für die Neue Welt (Amerika). In letzterem wohnt der wohl über 100 Jahre alter Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii). Der Berliner Kakteenhändler Hildmann hat den erst 1885 in Mexiko entdeckten Stachelball nach Berlin gebracht und hier als neue Art beschrieben, er ist also quasi eine „Berliner Pflanze“.

Expat aus den USA: Blüte der fleischfressenden Trompetenpflanze sarracenia (Foto: © Maike Grunwald)

"Mama, sind die Pflanzen da so fleischfressend, dass sie hinter Glas sein müssen?", fragt ein kleines Mädchen besorgt seine Mama. Es ist schon lustig, was Kinder im Haus der "Tierfangenden Pflanzen" (es heißt wirklich so!) für Fragen stellen. "Sarracenia wäre auch ein guter Mädchenname", höre ich einen jungen Vater sagen und frage mich, ob er das ernst meint. Immerhin ist die Trompetenpflanze eine ziemlich perfide Fleischfresserin, die kleine Insekten mit Farbe und Duft anlockt, damit sie in ihre trompetenförmigen, schlauchartigen Blätter stürzen, wo sie dann verdaut werden.

25 Jahre Jubiläum: Tag des Tropenwaldes

Dschungelschönheit im Tropenhaus (Foto: © Maike Grunwald)

Der Internationaler Tag des Tropenwaldes am 14. September, dem Geburtstag des Amazonas-Forschers Alexander von Humboldt, wurde 1989 vom WWF ins Leben gerufen und soll daran erinnern, wie wichtig Tropenwälder für unsere Erde sind. Das ist leider bitte nötig: Jeden Tag verschwindet ein Stück Regenwald von einer Fläche größer als die Schweiz durch Abholzung und Brandrodung; 50 Arten werden täglich für immmer ausgerottet.

Dieses Jahr gibt es immerhin eine gute Nachricht: Einer internationalen Studie zufolge wird Nachhaltigkeit auch in der Wirtschaft endlich zum Entscheidungsfaktor. Demnach gehört ein nachhaltiger Holz-Einkauf 2014 erstmals zu den wichtigsten drei Prioriäten von Unternehmen.


Draußen vorm Tropenhaus (Foto: © Maike Grunwald)


Botanischer Garten Berlin: Infos, Preise, Öffnungszeiten

Auf den offiziellen Seiten: Botanischer Garten Berlin, www.bgbm.org