Ab in die Wüste! Suchbild: Wo ist die Oryx-Antilope? (Foto: © Maike Grunwald) |
Im Palmwag-Gebiet kann man die seltenen Hartmann-Bergzebras sehen (Foto: © Maike Grunwald) |
Fest steht: Die nächste Unterkunft wird auf jeden Fall abenteuerlicher sein als mein riesiges Luxus-Zelt mit eingebautem Badezimmer, fließend Wasser, elektrischem Licht und Hilfe-Falls-Ein-Wildes-Tier-Kommt-Alarm-Hupe.
Denn heute früh verlassen wir die komfortable Lodge des Desert Rhino Camp mit ihren freundlichen Mitarbeitern und anderen Safari-Gästen. Tschüß, Zivilisation.
Menschenleere Wildnis (Foto: © Maike Grunwald) |
Wir werden wahrscheinlich keine anderen Menschen sehen. Nichts als wilde Tiere, endemische Pflanzen und spektakuläre Wüstenlandschaft. Perfekt.
Kennt jedes Tier, jede Pflanze, jede Fährte: Unser Guide Douw erkennt am Dung, wann welches Tier hier war (Foto: © Maike Grunwald) |
Größere Kartenansicht
Die Route klingt schon mal spannend: Vom Desert Rhino Camp (A in der Karte oben) fahren wir durch "Secret Valley" ("Das geheime Tal") zum Trockenflussbett Awaxas (B in der Karte, aber etwas weiter westlich) über das Trockenflussbett Obob (C) zum Trockenflussbett Hunkab (D). Wir fahren also mitten durch die Wildnis des Palmwag-Gebietes in Kunene. Die Region wird immer noch Damaraland genannt, obwohl der Begriff noch aus deutscher Kolonialzeit stammt und eigentlich nicht mehr offiziell existiert.
Brauchen wenig Wasser: Oryx, Namibias Wappentier (Foto: © Maike Grunwald) |
Früh am Morgen sind noch viele Tiere unterwegs, solange die Kühle der Nacht noch nicht gänzlich von der Wüstensonne weggebrannt ist: Oryx-Antilopen, Springbock-Gazellen, die seltenen Hartmann-Bergzebras, Kibitze, Krähen, Geier, Trappen...
Und dann: Ein Spitzmaulnashorn!
Dieser Nashornbulle war nicht von uns begeistert (Foto: © Maike Grunwald) |
Nur 40 Meter entfernt von unserem Fahrzeug steht es plötzlich da. Fast hätten wir es gar nicht gesehen, so gut ist die farbliche Tarnung der bedrohten Tiere. Aber obwohl es uns noch viel schlechter sehen dürfte (Nashörner sind so gut wie blind), weiß es durch seinen hervorragenden Geruchssinn ganz genau, dass etwas Fremdes in seinem Revier ist.
Selten und schützenswert: Wo Spitzmaulnashörner leben, ist die Natur noch intakt (Foto: © Maike Grunwald) |
Die Springbock-Gazellen fallen auf die Fata Morgana nicht rein (Foto: © Maike Grunwald) |
Etwas, was man einmal im Leben tun sollte: Spaziergang in der Kharokhaobvlakte-Wüstenebene (Foto: © Maike Grunwald) |
Strauße sind die größten Feiglinge. Wir sehen sie nur rennend (Foto: © Maike Grunwald) |
Der leuchtend grüne "Springbok Salad" speichert Wasser wie ein Schwamm (Foto: © Maike Grunwald) |
Unser Wüstencamp (Foto: © Maike Grunwald) |
Mein Zelt. Durch das Fenster sieht man die Dusche (Foto: © Maike Grunwald) |
Loch im Sand, Kloschüssel rauf - fertig ist die Buschtoilette (Foto: © Maike Grunwald) |
Wir machen mit Douw noch einen kleinen Abendspaziergang. Dabei zeigt er uns wieder zahllose Spuren - auch von Elefanten, Nashörnern und Löwen, in unmittelbarer Nähe unser Zelte.
Zu jedem Tier hat er passende Anekdoten parat, zum Beispiel von der einen Nacht, als sich ein Löwe zum Dösen gegen sein Zelt lehnte. "Er lag halb auf meiner Schulter. Ich habe einfach nur still gehalten, bis er weg war". Soso. Sehr beruhigend.
Löwenspur in der Nähe unseres Camps (Foto: © Maike Grunwald) |
Matthias und Magnes beim Kochen (Foto: © Maike Grunwald) |
"Bleibt nachts bitte im Zelt. Wenn ihr raus müsst, ruft mich, geht nicht allein aufs Klo!", sagt Douw, als wir schließlich schlafen gehen. Das Feuer bleibt die Nacht über an, um Tiere fern zu halten, vor allem die Elefanten - die können Wasser nämlich riechen, weshalb die schicken Safari-Waschtischchen neben unseren Zelten nachts lieber leer sein sollten.
Werden wir die Nacht überleben? Und wenn ja: Was bringt der nächste Tag für Abenteuer? Mehr dazu im nächsten Teil!
Flashback:
Namibia, Teil 2: Zu Fuß auf Nashornpirsch
Namibia, Teil 1: Mit der Cessna in die Wildnis
Links:
Wüstentier-Schutz: Die NGO "Save The Rhino Trust" widmet sich dem Schutz der bedrohten Spitzmaulnashörner und damit auch dem Erhalt des gesamten Umfelds dieser "Schirmherren" . Die Organisation ist dringend auf Spenden angewiesen.
Hochspezialisierte Pflanzen in Namibia: Gute Website der Uni Stuttgart
"Communal Conservatories": Wildtier-Schutz durch Einheimische als Tourismuskonzept
Reisen in die Wildnis der Palmwag-Konzession: Der deutsche Reiseveranstalter Elefant Tours bietet maßgeschneiderte Safari-Touren an.
Namibia: Mehr Infos auf den offiziellen Seiten des Namibia Tourism Board
Die Reise wurde unterstützt von Namibia Tourism Board, Elefant Tours und Air Namibia.