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Freitag, 20. Februar 2015

Krakau für Frauen (und Männer)

Krakauer Business-Ladys: Aneta Kawa und Kasia Hoffmann (beide 31) bieten "Durch Krakau auf Stöckelschuhen" an, eine Spaß- und Kulturreise speziell für Frauen (Foto: © Maike Grunwald)
(Reise, Krakau, Polen, Maike Grunwald) Wenn mich eine Freundin fragt: "Was ist die ideale Stadt für ein langes Wochenende mit den Mädels, jetzt zu Ostern?" Dann sage ich: "Krakau natürlich!" Fußläufig klein und überschaubar, aber mit zwei malerischen Ausgehvierteln und voller leckerer Restaurants, romantischer Kneipen, Kellerbars mit Live-Musik und jeder Menge toller Shops. 


Jahrhundertealte Shopping-Tradition: Die Tuchhallen auf dem mittelalterlichen Marktplatz (Foto: © Maike Grunwald)

Polens heimliche Hauptstadt ist einfach bezaubernd und dennoch nicht allzu touristisch: Selbst in den Cafés am malerischen mittelalterlichen Marktplatz wimmelt es - man sollte es nicht glauben - von echten Polinnen und Polen. Sie amüsieren sich wie Touristen in den 400 Straßencafés, Restaurants, Bars und Keller-Clubs rings um die berühmten Tuchhallen. 

Kasia Hoffmann, eine der Cheffinen der Sprachenschule "Varia", zeigt uns das Nachtleben (Foto: © Maike Grunwald)
Wir sind mit einer Gruppe anderer Frauen auf einer Tour "Krakau auf Stöckelschuhen" unterwegs, ein Angebot der Sprachenschule Varia. Das Motto: "Keine Männer - keine Limits", das Programm: Sightseeing aus weiblicher Sicht, Infos über die berühmten Töchter der Stadt, Beauty-Behandlungen, Piroggen-Kochkurs, die besten Bars und jede Menge Spaß.

Agnieszka Styputka von der Sprachschule Varia zeigt uns die Ausgeh-Geste
Die Polen haben eine eigene Geste für "Komm, wir gehen was trinken" Je nach Kontext bedeutet diesselbe Handbewegung auch: "Gib mir noch mehr zu trinken", "Lass uns uns so richtig besaufen" oder: "Du bist wohl besoffen" - siehe "Polnisch lernen ohne Worte"). Ein feierlustiges Volk, das gerne Spaß hat - einer der Gründe, die Deutsche nennen, die gleich ganz dorthin gezogen sind. Wegen ihrer Lebensfreude werden die Polen auch die "Südländer des Ostens" genannt, in Krakau merkt man das besonders.


Gut drauf: Touristinnen im Straßencafé am Alten Markt (Foto: © Maike Grunwald)
Wie die Krakauer im Mittelalter gelebt haben, vermittelt das fantastische neue Museum unter dem Marktplatz. Auf 4000 Quadratmetern erlebt man die multimedial aufbereitete Geschichte der Stadt. Touchscreens neben altem Schmuck beschreiben, wie sich die Frauen damals verschönerten. Ihr Haar bleichten sie mit Abwasser, die Haut mit den Exkrementen gezüchteter Igel.  


In Kazimierz wurde  "Schindlers Liste" gedreht (Foto: © Maike Grunwald)
Zum After-Work-Drink treffen sich Krakauerinnen in Kazimierz. Das alte jüdische Viertel, das von den Nazis entvölkert wurde, ist wieder aufgeblüht, seit es als Drehort für "Schindlers Liste" diente. An der Szeroka-Straße liegt das Restaurant Helena Rubinstein. Die Kosmetik-Königin wurde wahrscheinlich zwei Häuser weiter geboren, "aber genau weiß es keiner", sagt die Stadtführerin. Heute haben sich junge Designerinnen im Viertel angesiedelt.

Nonnen,gemalt von der Künstlerin Iwona Siwek-Front (Foto: © Maike Grunwald)
Interessant ist die Mischung aus modernen Tendenzen und Tradition. Die katholische Kirche ist wie überall in Polen auch in Krakau sehr einflussreich. So sieht man Mönche mit Aktentaschen, die mit dem Handy telefonierend durch historische Gassen laufen, moderne Geschäftsfrauen auf Stöckelschuhen neben streng aussehenden Nonnen und volle Kirchen am Sonntag, vor allem zu Ostern, wenn fast alle beichten gehen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Das nächste Mädels-Wochenende in Krakau ist schon längst geplant - ich freue mich schon drauf!


Blick auf den mittelalterlichen Marktplatz mit Marienkirche und Tuchhallen (Foto: © Maike Grunwald)
Infos und Lieblingsadressen
Drei Krakauerinnen im Ausgeviertel Kazimierz (Foto: © Maike Grunwald)
Krakau entdecken für Frauen (und Männer)
Varia bietet verschiedene Kulturreisen an. Z.B. fünf Tage Kultur und Spaß für Frauen inkl. Unterkunft und umfangreichem Programm, u.a. Stadtführungen durch das Krakau der Frauen, Sprach- und Kochkurs und Beauty-Behandlung, sehr günstig für 260 Euro PP/DZ. Oder „Krakau für Insider“, auch für Männer buchbar, http://www.polnischkurs.com/Andere/Reisen.


Alternative Unterkunft
Wer es luxuriös mag: Das Boutique-Designhotel Stary (5 Sterne) wurde in einem Kaufmannshaus aus dem 15. Jh. eingerichtet und liegt zentral nur wenige Schritte vom Hauptmarkt, www.hotelstary.com

Danuta Barcik, Hoteldirektorin des Hotel Stary in Krakaus Altstadt, in einer Suite mit Fresken aus dem 15. Jh. (Foto: © Maike Grunwald)
Wie Krakaus Frauen früher lebten
Das neue Museum unter dem Marktplatz zeigt Krakauer Geschichte lebendig und multimedial auf 4.000 qm, Eingang an den Tuchhallen, Öffnungszeiten Mo, Mi-So 10-20 Uhr, Di bis 16 Uhr, Mo freier Eintritt. Infos und Öffnungszeiten zu allen Museen (auch für das Czartoryski-Museum) unter www.muzeum.krakow.pl


Gosia Grodzka macht aus alten Stoffresten schöne Dinge (Foto: © Maike Grunwald)
Shoppen – Kunst, Taschen, Schuhe
Handgefertigte Taschen, Schmuck und Accessoires aus Altkleidern und gebrauchten Materialien in der Recycling-Boutique von Gosia Grodzka in Kazimierz www.maruna.pl, Krakauer Kunstwerke im Atelier der Künstlerin Iwona Siwek-Front, www.siwekfront.com, Stöckelschuhe von Kazar und Venezia im Einkaufszentrum Galeria Krakowska, ul. Pawia 5, www.galeria-krakowska.pl
Die Künstlerin Iwona Siwek-Front malt das moderne Leben in Krakau (Foto: © Maike Grunwald)
Essen
Gute authentische polnische Küche im Restaurant Nostalgia in der Altstadt, www.nostalgia.krakow.pl. Das Restaurant Helena Rubinstein liegt malerisch beim Geburtshaus der Kosmetik-Königin im Szeneviertel Kazimierz, www.rubinstein.pl


Krakauerinnen im Café Singer (Foto: © Maike Grunwald)
Beauty

Im Spa-Salon Endorfina kann man sich mit einer hawaiianischen Streichelmassage oder anderen Behandlungen verwöhnen lassen, www.endorfinaspa.pl

Der Friseursalon Studio 1/1 ist wegen seiner guten Beratung und Schnitte über Monate ausgebucht, für Teilnehmerinnen der Varia-Reise „Durch Krakau auf Stöckelschuhen” (s.o.) sind jedoch Extra-Termine verfügbar. Studio 1/1, Jarosław Ćwik und Magda Kuryj, Michałowskiegostr. 1/1, Mobiltelefon (0048) 694 865 184.

Café in Kazimierz, dem historischen jüdischen Viertel (Foto: © Maike Grunwald)
Ausgehen

In Kazimierz wird die Nacht zum Tag, z.B. in der schummrigen "Alchemia"-Bar, www.alchemia.com.pl. Schon nachmittags trifft man sich zu Drinks, z.B. im „Singer“, wo man an alten Nähmaschinentischen sitzt, Adresse: ul. Estery 20. Originelle Cafés und Bars findet man an jeder Ecke.

Krakau ist bekannt für seine Jazzszene und die Kellerbars. Livemusik gibt es direkt am Hauptmarkt u.a. in der Harris Piano Jazz Bar, www.harris.krakow.pl, oder im opulent-plüschig dekorierten "Piano Rouge" www.thepianorouge.com, wo man auch sehr gut essen kann (z.B. die regionale Köstlichkeit OSCYPEK, geräucherter Schafskäse gegrillt und mit Preiselbeermarmelade serviert)

In der schummrigen Bar Alchemia kann man gut feiern (Foto: © Maike Grunwald)

Mehr Infos auf der offiziellen Seite des Krakauer Tourismusbüros www.krakow.travel


Hier geht's zu meiner Krakau-Reportage im Hamburger Abendblatt

Die Reise wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsbüro.