Montag, 25. März 2013

Paradiesisch: Osterseen bei München

So schön sind die Osterseen (Foto: © Maike Grunwald)
(Reise, München, Maike Grunwald) Als Nordfrau ist München für mich ja etwa so exotisch und verwirrend wie, sagen wir mal, Bangkok. Bei Asien-Reisen bin ich immerhin auf einen Kulturschock vorbereitet. In Bayern hingegen nicht, obwohl er jedes Mal wieder kommt. Das liegt doch in Deutschland, denke ich dann immer, wieso fühle ich mich hier so fremd und werde "Ausländer" genannt? Da kommt Urlaubsstimmung auf!


Heim für seltene Tiere und Pflanzen (Foto: © Maike Grunwald)
Im Ernst, so als Tourist finde ich Bayern wirklich schön. Der Wahnsinn sind zum Beispiel die blendend blauen Osterseen bei München, ich dachte, ich bin in der Südsee! Nur eben nicht: Das Wasser ist eiskalt, wunderbar erfrischend, Süßwasser ohne gefährliche Tiere oder unerforschte Krankheiten. 


Farben wie in der Karibik (Foto: © Maike Grunwald)
Die verrückt türkis-blaue Farbe kommt zustande, weil die Seen extrem nährstoffarm sind. Es sind Toteissen aus der Eiszeit, weitgehend ohne Zuflüsse, gespeist von glasklarem Grundwasser. Der Boden ist kein brauner Modder, sondern kalkhaltige Sedimente, weiße Kreide. Man kann bis zu 10 Meter tief sehen, und wenn sich der blaue Himmel in den Seen spiegelt, sieht es echt aus wie in der Südsee.


 Luftaufnahme der Osterseen, Blick nach Norden in Richtung Starnberger See (Foto: © Michael Knall/Wikimedia)
Der Ausflug an die Osterseen im vergangenem Mai war eine dieser brillianten Ideen meiner Verwandten, die ich praktischerweise in München habe. Sie stammen auch nicht aus Bayern und wissen genau, worauf man dort als "Ausländer" so abfährt. Wasser, immer gut, und dann auch noch so exotisch präsentiert, mit echten Bergen im Hintergrund! Geduldig warteten sie am Ufer, während ich total glücklich hin- und herschwamm und dabei die grandiose Aussicht bewunderte.

Blick auf die Alpen (Foto: © Maike Grunwald)
"Blaue Gumpe" heißt der bekannte Quelltopf am Südrand des Großen Ostersees, aus dem kalkreiches Grundwasser hochsteigt (Foto: © Maike Grunwald)
Blumenwiesen - die Osterseen sind auch Vogelschutzgebiet (Foto: © Maike Grunwald)
Die ganze Gegend um die 24 Einzelseen, die nur 50 Kilometer vom Münchner Stadtzentrum liegt, ist seit 1981 Naturschutzgebiet. Da die Landschaft so vielseitig ist - neben den nährstoffarmen blauen Seen gibt es auch moorige Seen, Niedrig- Zwischen- und Hoochmoore, Misch- Bruch- und Moorwälder - ist sie reich an Biotopen für seltene Tiere und Pflanzen. Davon profitieren auch wir Menschen: Die Osterseen sind ein absoluter Traum für Ausflügler und mein persönlicher Frühlingstipp!