Freitag, 26. Juli 2013

Polen: Schiffe schauen in Stettin

Vor sechs Jahren war Stettin schon einmal Gastgeber der Tall Ships' Race (Foto: Stadtverwaltung Stettin)
(Reise, Polen, Stettin) Großseglertreffen in Stettin: Anfang August sind beim "Tall Ships' Race" 100 Segelschiffe in der polnischen Hafenstadt zu sehen, darunter spektakuläre Großsegler wie die "Mir", die "Alexander von Humboldt II“ , die "Dar Mlodziezy“ und die "Kruzenshtern“. Mein Vater, der Journalist Harry Grunwald, war vorab beim Pressetermin in Stettin und hat auch Fotos von der schönen Altstadt mitgebracht. (Ein Gastbeitrag von Harry Grunwald)

Die Stettiner Unterstadt wurde im Krieg fast vollständig zerstört. In der Ulica Sienna wurden einige Gebäude anhand von erhalten gebliebenen Plänen detailgetreu rekonstruiert (Foto: Harry Grunwald)

Krzysztof Soska ist schon von Amts wegen ein besonnener Mann. Als stellvertretender Stadtpräsident von Stettin hält er die Fäden der Verwaltung der Vierhunderttausend-Einwohnerstadt in der Hand. Doch bei der Pressekonferenz im Stettiner Rathaus ist ihm die Begeisterung anzumerken. „Wir freuen uns darauf, das Fest zur letzten Etappe der Tall Ships' Races ausrichten zu dürfen, und wir sind sehr gut auf dieses Ereignis vorbereitet“, sagt er. 

Am 2. August werden rund 100 Segelschiffe im Stettiner Hafen direkt unterhalb der historischen Altstadt festmachen, darunter 22 Großsegler wie die „Alexander von Humboldt II“ aus Deutschland, die „Dar Młodzieży“ und die „Fryderyk Chopin aus Polen, die Krusensternund die
Mir" aus Russland und die Shabab Oman aus dem arabischen Emirat Oman. Bis zum Abend des 5. August können fast alle Großsegler und zahlreiche kleinere Schiffe besichtigt werden.

Bei der Tall Ships' Race vor sechs Jahren paradierte die Besatzung des mexikanischen Großseglers „Cuahutemoc“ in schneeweißen Uniformen durch Stettin. Auch diesmal nimmt das Schiff wieder an der Regatta teil. (Foto: Stadtverwaltung Stettin)
Die Regatta findet seit 1956 alljährlich statt. In diesem Jahr begann sie im dänischen Ostseehafen Aarhus und führte dann nach Helsinki, weitere Stationen sind Riga und schließlich Stettin.

Vor sechs Jahren war Stettin schon einmal Gastgeber der Tall Ships' Racing, Die polnischen Segel-Fans hoffen jetzt auf eine Wiederholung des Erfolgs von 2007. Damals konnte das polnische Segelschulschiff „Dar Mlodziezy“ in der Klasse der Großsegler als Sieger in den Stettiner Hafen einlaufen.


Rechtzeitig zum Tall Ships' Race soll auch die östliche Oderpromenade fertig sein. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Stettiner Altstadt mit dem alles überragenden Schloss der pommerschen Herzöge (Foto: Harry Grunwald)

Rund zwei Millionen Besucher werden zu der Segler-Parade erwartet. Um einen Verkehrsinfarkt zu vermeiden, sind große Teile der Stettiner Innenstadt während des Festes für den Autoverkehr gesperrt. Am Stadtrand werden große Parkplätze eingerichtet, von dort gibt es einen kostenlosen Busverkehr in die Stadt. Als Begleitprogramm zur Segler-Parade gibt es ein Volksfest in der schönen Stettiner Altstadt – mit Auftritten verschiedener Musikgruppen, Sportwettkämpfen der Schiffsbesatzungen, Animationen und Workshops für Kinder sowie zahlreichen Verkaufs- und Gastronomieständen.

Als moderner Knalleffekt entsteht in der Stettiner Altstadt die neue Philharmonie. Der schneeweiße Musiktempel wird vom spanischen Architekten-Team Estudio Barozzi an der Stelle des im Krieg zerstörten Konzerthauses an de Ulica Malopolska errichtet (Foto: Harry Grunwald)
Das „Tall Ships' Racing“ endet am Morgen des 6. August mit der feierlichen Verabschiedung der auslaufenden Segelschiffe. Das Volksfest in der Innenstadt dauert an diesem Tag noch bis 16 Uhr.

Tipp: Stettin ist sehr gut mit der Bahn zu erreichen. Von Berlin aus dauert die Fahrt nur knapp zwei Stunden, da lohnt sich sogar ein Tagesausflug. www.bahn.de

Mehr Infos auf den Seiten des polnischen Fremdenverkehrsamtes: www.polen.travel

Text und Fotos von Harry Grunwald

Diese Reise wurde unterstützt vom polnischen Fremdenverkehrsamt.