Dienstag, 25. Februar 2014

In 10 Tagen um die Welt: 22 Filmtipps von der Berlinale

Indien: Filmszene aus "Papilio Buddha" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
(Filmtipps, Berlin, Maike Grunwald): Indien, China, USA, Nordirland, Äthiopien, Frankreich, Myanmar, Brasilien, Afghanistan, Japan, Iran, Ukraine, England, Norwegen, Argentinien, Korea, Australien - das sind nur einige Länder, die ich neulich bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin intensiv erleben durfte. Ganz bequem vom Kinosessel aus und im Gespräch mit Filmemachern, angereist aus aller Welt. 45 Filme habe ich in 10 Tagen gesehen. Viele Berlinale-Highlights kommen bald regulär ins Kino. Hier sind meine persönlichen Tipps für (Zeit-)Reisen in andere Welten, eingesammelt auf der Berlinale. Filme, die man nicht verpassen darf!


Meine Film-Reise-Tipps

Die Reihenfolge ist kein Ranking, sie richtet sich nur danach, wann ich die Filme gesehen habe. Und natürlich konnte ich mir nicht alle 409 Berlinale-Filme einverleiben - leider! Aber hier meine Empfehlungen, immerhin 22 tolle Filme.

Filmszene aus "Grand Budapest Hotel" (Foto: © Twentieth Century Fox / Pressebild Berlinale.de)
"Grand Budapest Hotel" (Kinostart: 6. März 2014)
Die schräge Komödie von Star-Regisseur Wes Anderson spielt in der fiktiven osteuropäischen Alpenrepublik Zubrowska. Das titelgebende Grand Hotel erinnert an das Hotel Gellért in Budapest, die Kulisse an Thomas Manns "Zauberberg", die Atmosphäre ist laut dem Regisseur inspiriert durch Bücher von Stefan Zweig. Die Handlung spielt in drei Zeitebenen, größtenteils zu Beginn der 30er Jahre. Hauptfiguren sind die Menschen im Hotel, allen voran der Concierge. Ein opulenter, skurriler und sehr komischer Film. Gedreht in Deutschland (u.a. in Görlitz), produziert im Studio Babelsberg bei Berlin mit internationaler Star-Besetzung (u.a. meinen Lieblingen Edward Norton, Ralph Fiennes, Tilda Swinton, Jeff Goldblum, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jude Law). 
Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären - Großer Preis der Jury

"La voie de l’ennemi" / "Two Men in Town"
Das französisch-algerisch-belgisch-amerikanische Drama basiert auf dem Film "Endstation Schafott" von José Giovanni, spielt aber im US-Staat New Mexico. Forest Whitaker beeindruckt als Polizistenmörder, der im Gefängnis zum Islam übergetreten ist und nach seiner vorzeitigen Entlassung wegen guter Führung ein reines, friedliches, einfaches Leben führen will. Schon zu Beginn ahnt der Zuschauer, dass ihm das nicht so einfach gelingen wird - zu sehr bedrängen ihn seine Gangsterkumpane aus der Vergangenheit und der unversöhnliche Sheriff (Harvey Keitel), der ihn ständig demütigt und provoziert. Trotz einiger Längen ein sehenswerter Film mit phantastischen Darstellern und grandiosen Landschaftsaufnahmen.

Filmszene aus "'71" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
"'71"
Belfast, 1971. Der Nordirland-Konflikt ist zum Bürgerkrieg eskaliert. Der junge britische Rekrut Gary findet bei seinem ersten Einsatz eine Stadt vor, die in "loyale" protestantische und "feindliche" katholische Gebiete geteilt ist. Paramilitärische Einheiten beherrschen die Straßen, Streetgangs und Undercoveragenten verfolgen eigene Interessen. Als die Soldaten in ein Handgemenge geraten, landet Gary allein und unbewaffnet mitten im Feindesgebiet. Er ist verletzt und wird verfolgt. Der Weg zurück zu seinem Stützpunkt wird zum nächtlichen Albtraum. Ein Action-Drama über gewöhnliche Menschen in ungewöhnlichen Situationen und die barbarische Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt.

"American Hustle" (Kinostart: 13. Februar)
Wunderbar besetzte Gaunerkomödie aus den USA: Ein Trickbetrügerpaar (Christian Bale und Amy Adams) wird Ende der Siebzigerjahre von einem FBI-Agenten (Bradley Cooper) gezwungen, korrupte Politiker zu überführen. Mit Hilfe eines falschen Scheichs, der eigentlich Mexikaner ist. Als unerwartet die Mafia ins Spiel kommt und sich die unberechenbare Ehefrau des Trickbetrügers (Jennifer Lawrence) einmischt, droht ein tödliches Chaos. Urkomische-skurrile Zeitreise mit herrlichen Dialogen (unbedingt im englischen Original gucken!).
Nominiert für die "Big Five" der Oscar-Verleihung

"Is the Man Who is Tall Happy?"
Origineller und unterhaltsamer Dokumentarfilm über den berühmten amerikanischen Sprachwissenschaftler, Philosophen und Aktivisten Noam Chomsky. "Vergiss mein nicht"-Regisseur Michel Gondry plaudert auf Englisch mit breitem französischen Akzent über seine Bewunderung für den genialen Denker und die Entstehung des Films. Dazu bindet er zahlreiche, oft witzige Interviewpassagen mit Chomsky ein. Die Missverständnisse, die durch Gondrys Akzent entstehen, nutzt er, um die Gespräche in neue Richtungen zu lenken. Das Ganze hat er mit charmanten handgezeichneten Illustrationen animiert, die komplexe Theorien verständlich machen und gleichzeitig Leichtigkeit in den eigentlich ernsten und emotionalen Film bringen. Ein intelligentes, warmherziges, oft lustiges Juwel der Dokumentarfilmkunst.


Filmszene aus "Amma & Appa" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
"Amma & Appa"
Franziska aus Bayern liebt Jayakrishnan aus Südindien. Als die beiden darüber nachdenken, zu heiraten und in Deutschland zu leben, kommt es für die potenziellen Schwiegereltern zum Kultur-Clash. Denn für Jayakrishnans Eltern ist es selbstverständlich, dass sie die Ehe ihres Sohnes innerhalb ihrer Kaste arrangieren. Das Paar soll dann bei ihnen wohnen, um sie im Alter zu versorgen. Eine Liebesheirat, besonders mit einer Ausländerin, ist schändlich, ein Skandal und eine soziale Katastrophe - eine Rache der Götter. Um zu vermitteln, entscheiden sich Franziskas Eltern, zu Jayakrishnans Eltern nach Indien zu reisen. Als die Kulturen aufeinander prallen, kommt es zu emotionalen Szenen. Ein unterhaltsamer, rührender und oft sehr komischer Film von Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian, der die wahre Geschichte des Paares erzählt.

Filmszene aus "Difret" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
"Difret"
Äthiopien, etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba: Ein 14-jähriges Mädchen wird entführt und vergewaltigt. Auf der Flucht erschießt es einen der Täter. Obwohl es Notwehr war, droht ihr die Todesstrafe. Denn auf dem Land gilt noch immer die Tradition der "Telefa", der Entführung zum Zweck der Eheschließung. Eine junge Anwältin übernimmt die Verteidigung des Mädchens mit dem optimistischen Ziel, trotz aller Hürden einen Freispruch zu erwirken. Dieser würde als Präzendenzfall die Rechte aller Frauen stärken. Der auf wahre Begebenheiten beruhende Film ist erst der vierte, der in Äthiopien je gedreht wurde. Er erzählt davon, was geschieht, wenn jahrhundertealte Traditionen in Frage gestellt werden. Dabei kommt er ohne Schwarzweißmalerei aus. So sind die Entscheidungen der Dorfältesten nachvollziehbar, auch wenn man sie nicht gutheißen kann. Trotz des ernsten Themas ein hoffnungsvoller und auch schöner Film.
Gewinner des Panorama-Publikumspreises

"Kreuzweg" (Kinostart: 20. März)
Der deutsche Film erzählt die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens, das in einer streng christlichen Familie aufwächst. Weil sie die extremen Sichtweisen der konservativ-katholischen Priester-Bruderschaft verinnerlicht, wird sie von Mitschülern gemobbt und gerät in quälende innere Konflikte. Ein zartes, trauriges und stellenweise bitterböses Drama.
Gewinner des Silbernen Bären für das Beste Drehbuch und des Preises der Ökumenischen Jury 

Filmszene aus "The Darkside" (Foto: © Warwick Thornton / Pressebild / Berlinale.de)
"The Darkside"
Geistergeschichten aus Australien: Weiße und Aborigines erzählen selbst erlebte Begegnungen mit Wesen aus dem Jenseits - schöne, schreckliche und lustige. Interessant und - trotz der dokumentarischen Form - auch ein bisschen unheimlich.



"The Two Faces of January"
"Die zwei Gesichter des Januars" (Kinostart: 29. Mai)
Athen, 1962. Der junge Amerikaner Rydal schlägt sich als Reiseführer und harmloser Betrüger durch. Er verguckt sich in die schöne amerikanische Touristin Colette (Kirsten Dunst), die mit ihrem älteren wohlhabenden Ehemann (Viggo Mortensen) urlaubt. Zunächst genießt Rydal die Gesellschaft des eleganten Ehepaars, doch schon bald wird er in ein Netz aus Mord, Eifersucht und Lügen verstrickt. Die spannende Geschichte von Patricia Highsmith, verfilmt im klassischen Stil von Alfred Hitchcock, ist eine träumerisch-spannende Reise in das flirrend-mediterrane Griechenland der Sechzigerjahre.

"Kraftidioten"

Humor aus Norwegen: Ein braver Familienvater (Stellan Skarsgard) wird nach dem Mord seines Sohnes zum gnadenlosen Rächer. Auf seinem blutigen Feldzug stiftet er Verwirrung zwischen der serbischen und norwegischen Drogenmafia. Tiefschwarze Komödie mit herrlichen Auftritten wahnsinniger Gangsterbosse.

"Dans la Coeur" / "In the Courtyard" 
Tragikkomödie aus Paris. In einer Krise beendet ein 40-jähriger Musiker seine Karriere und flüchtet in ein neues Leben als Hausmeister. Bald wird er mit den skurrilen Hausbewohnern konfrontiert. Mit einer Rentnerin (Catherine Deneuve) entwickelt sich eine besondere Freundschaft, als sich die beiden in schwierigen Lebensphasen gegenseitig stützen. Ein komischer, bittersüßer und zärtlicher Film über die liebenswerte Unvollkommenheit der Menschen.

"A Long Way Down" (Kinostart: 3. April 2014)
Sylvesternacht in London: Ein abgehalfteter TV-Star (Pierce Brosnan), ein erfolgloser Musiker (Aaron Paul), eine deprimierte Hausfrau (Toni Collette) und eine liebeskranke Politikertochter (Imogen Poots) treffen sich zufällig auf dem Dach eines Hochhauses, von dem sie springen wollten. Anstatt sich umzubringen, reden sie die ganze Nacht und schließen bei Sonnenaufgang einen Pakt: Der neue Selbstmordtermin ist am Valentinsstag. Unterhaltsame, warmherzige Verfilmung des Bestsellerromans von Nick Hornby mit interessanten Figuren, witzigen Dialogen und guten Darstellern.

Filmszene aus "The Galapagos Affair: Satan Came to Eden" (Foto: © Waldo Schmidt / Pressebild Berlinale.de)
"The Galapagos Affair: Satan Came to Eden"
Floreana, eine der Galapagosinseln, 1929: Ein deutscher Arzt und seine Geliebte wollen auf dem unbewohnten Eiland ein alternatives Leben beginnen. Zu ihrem Leidwesen tauchen bald weitere Aussteiger auf: Ein Ehepaar und eine Exzentrikerin mit zwei Geliebten, die sich als Baronin ausgibt und ein Hotel auf der Insel eröffnen will. Bald kommt es zu Eifersucht und Streit. Als Menschen spurlos verschwinden, wird der Dokumentarfilm zum Krimi. Spannende Spurensuche mit Original-Bildern und -Videos, Interviews mit den Nachfahren und unterlegt mit den Stimmen von Diane Kruger, Cate Blanchett, Thomas Kretschmann und Sebastian Koch.

"Meine Mutter, ein Krieg und ich"
"Ich hab dich auf dem Feld verloren" - so beschreibt die Mutter der Filmemacherin Tamara Trampe deren Geburt im Dezember 1942 an der Front in Woronesh, Russland. Erst zwei Jahre vor ihrem Tod begann die Ukrainerin, mit ihrer Tochter darüber zu sprechen, zuvor hatte sie immer geschwiegen über ihre Zeit als Krankenschwester bei der Roten Armee. Mit ihrem bewegenden Dokumentarfilm versucht die in Berlin lebende Regisseurin, ihrer Mutter näher zu kommen. Den Zuschauer nimmt sie dabei mit in eine schwer fassbare Vergangenheit, die bis heute nachwirkt.

"In Grazia di Dio" - "Quiet Bliss"
Salento, Süditalien: Als die familieneigene kleine Textilfabrik aufgrund der globalen Konkurrenz schließen muss, geraten drei Generationen in wirtschaftliche Not. Das Eigenheim muss verkauft werden, der Bruder emigriert, die Frauen ziehen in eine Hütte aufs Land. Die lösungsorientierte Adele hat es nicht leicht: Ihre Schwester träumt von einer Schauspielkarriere und auch ihre Tochter benimmt sich wie ein Teenager. Nur die Großmutter meistert die neue Situation mit positiver Gelassenheit. Als die Frauen das Land bewirtschaften, Gemüse ziehen und ihre Produkte als Tauschmittel einsetzen, kommen sie in einer Zeit, in der Geld wenig wert ist, auf einen grünen Zweig. Das autarke Lebensmodell gibt ihnen Halt. Ein ruhiger, liebevoller und authentischer Film über die Wirtschaftskrise und die Identität einer Region, über starke und schwache Frauen, Konkurrenz und Solidarität in der Familienbande.

"The Dog"
Die haarsträubende, aber wahre Lebensgeschichte von John Wojtowicz alias "The Dog", der 1972 in Brooklyn, New York, einen spektakulären Bankraub mit Geiselnahme beging, um seinem Geliebten eine Geschlechtsumwandlung zu finanzieren. Der Überfall bot den Stoff für Sidney Lumets Spielfilm "Hundstage" von 1975. Jetzt zeichnet der spannende Dokumentarfilm anhand von reichhaltigem Archivmaterial, Fotos und Interviews den Lebensweg von "The Dog" nach, vom rechtslastigen Kleinbürger zum militanten schwulen Aktivisten. Auch Wojtowicz selbst kommt zu Wort, ein faszinierender Anti-Held: obszessiv, manisch, sentimental, selbstzerstörerisch, sexbesessen, selbstironisch, manipulativ, unberechenbar, einzigartig - und mit seinem derben, verwirrenden Humor ein phantastischer Erzähler.

"Flowers of Freedom"
Kirgisistan: Durch das Dorf Barskoon donnern unentwegt LKWs mit hochgiftigem Zyanid zu der nahen Kumtor-Goldmine. Nachdem bei einem Unfall Dorfbewohner sterben und zu Hunderte erkrankenen, die Regierung aber nichts unternimmt, gründen Erkingül und weitere mutige Frauen aus dem Dorf die Umweltorganisation Karek. Sie blockieren die Zufahrt zur Mine und erstreiten 3,7 Mio. US-Dollar Entschädigung von der kirgisisch-kanadischen Firma. Bei der Revolution, die 2010 die Regierung stürzt, sind die Aktivistinnen dabei. Seit den ersten demokratischen Wahlen sitzt Erkingül im Parlament und engagiert sich gemeinsam mit ihren Freundinnen weiter für ihre Region. Mit Wärme, Humor und großer Nähe zu den Aktivistinnen zeigt der Dokumentarfilm von Mirjam Leuze den Kampf der Frauen für Gerechtigkeit und ihren Alltag in einem kirgisischen Dorf.

Filmszene aus "Bing Du" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
"Bing Du" / "Ice Poison"
Myanmar: Ein junger Bauer und sein Vater können von ihrer Maisernte nicht mehr leben. Sie verlassen die Berge, um sich im Dorf bei Verwandten Geld zu leihen, die in Jade-Minen oder auf Opium-Feldern arbeiten. Doch auch die sind durch Korruption verarmt. Schließlich verpfändet der Vater seine einzige Kuh für ein Moped, damit der Sohn als Taxifahrer beide ernähren kann. Dabei trifft der junge Bauer eine Frau, die mit ihrem Sohn aus ihrer Zweckehe in China zurück in ihre Heimat geflohen ist. Als sie Drogenkurierin wird, willigt er aus der Not heraus ein, ihr Fahrer zu werden. Mit Opium und Karaoke versuchen sie, Existenzängsten und Entfremdung zu begegnen. Der Film zeigt in ruhigen Bildern schonungslos das Myanmar jenseits der Urlaubsprospekte.

"Highway"
Delhi, Indien: Eine reiche, verwöhnte junge Frau aus der Oberkaste wird wenige Tage vor ihrer glamourösen Hochzeit entführt - aus Versehen, weil sie zufällig bei einem Überfall anwesend ist. Als die Kleinkriminellen merken, dass sie die Tochter eines bekannten Unternehmers eingesackt haben, bekommen sie Panik und beschließen, mit ihr erst einmal weit weg zu fliehen und später Lösegeld zu fordern. Auf ihrer langen Reise durch die Weiten Haryanas, die Wüsten Rajasthans und die Bergwelten Punjabs und Kashmirs prallen mit Ober- und Unterschicht zwei indische Lebenswelten aufeinander. Ein moderner Bollywood-Roadmovie mit opulenten Bildern, jeder Menge Emotionen und einem mitreißenden Soundtrack von A. R. Rahman.

"Asabani Nistam" (Foto: © Pressebild Berlinale.de)
"Asabani Nistam" / "I'm Not Angry!"
Teheran, Iran: Navid, ein iranischer Kurde, und Setareh lieben sich. Sie haben sich während der Proteste nach den Wahlen 2009 kennengelernt und ihre politischen Aktivitäten an der Uni fortgesetzt. Doch Navid wurde rausgeworfen, er ist mittellos und ohne Perspektive. Setarehs Vater ist gegen die Beziehung: Wenn er Setareh wirklich liebe, solle er sie verlassen, da er ihr keine Zukunft bieten könne. Navid erbittet sich eine Frist, um Arbeit und eine Wohnung zu finden. Auf seiner verzweifelten Suche durch die hektische Stadt schlägt seine Frustration in Wut um. Durch Navids Augen erlebt der Zuschauer die verschiedenen gesellschaftlichen Kreise Teherans und die Ohnmacht einer Generation, die sich weigert, aufzugeben. Erträglich wird die Anspannung des Dramas durch witzige Momente.

"Stereo" (Kinostart: 15. Mai 2014)
Harter und sehr spannender Psycho-Thriller mit den Publikumslieblingen Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu. Gedreht in Halle und Köln.

Blick auf den Berlinale-Palast aus der Glashütte Original Lounge im 24. Stock des  Kollhoff Towers am Potsdamer Platz (Foto: © Maike Grunwald)
Noch ein Tipp zum Schluss: Beim Plaudern in der Berlinale-Lounge von Glashütte Original (vielen Dank für viele interessante Treffen dort!) empfahl mir eine Nigerianerin einen Blick nach "Nollywood". UNESCO-Schätzungen zufolge ist Nigeria die zweitgrößte Filmnation der Welt, direkt nach Indien mit "Bollywood", produziert also noch mehr Filme als Hollywood. Dieser Youtube-Film vermittelt einen Eindruck. 

Viel Spaß bei der Weltreise im Kinosessel!